hätten wir das überlebt?

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hätten wir das überlebt?

 Hätten wir, du und ich, überlebt, wenn die Techniken der Pränataldiagnostik und der Präimplantationsdiagnostik damals so weit entwickelt gewesen wären wie heute?
Diese Tests haben als Ziel eine Auslese. Mit einer gezielten Selektion wird ein Kind gewählt und viele Embryonen scheiden als überzählig aus. Ist dies gesellschaftlich sinnvoll und verantwortbar?
Das Volk soll das revidierte Fortpflanzungsmedizingesetz absegnen. Es erlaubt allen Paaren, die eine IV in Anspruch nehmen das flächendeckend das Screening aller hergestellten Embryonen. Die Kriterien, nach denen ein Embryo getestet und aussortiert wird, sind dabei aber nicht festgelegt und können immer wieder angepasst und erweitert werden. Sollen die Möglichkeiten der Technik bestimmen, wer wann aussortiert wird?
Als Gesellschaft stimmen wir damit am Anfang des menschlichen Lebens diesem eugenischen Vorgang zu. Das Denken der Auslesemöglichkeiten nistet sich ein. Das hat Folgen, hätten wir das überlebt? Stimmen Sie deshalb Nein zum Fortpflanzungsmedizingesetz am 5. Juni 2016.

Doris Günter EVP Kantonsrätin

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